Wenn ihr euch in dieser Folge Tipps zum richtigen Fensterputzen oder Staubwischen erhofft, müssen wir euch enttäuschen. Vielmehr steht unser aktueller Titel symbolisch für all das, was man im Frühjahr in Ordnung bringen kann und sollte. Denn das hört bei Weitem nicht innerhalb der eigenen vier Wände auf.
Frühjahrsputz
Wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen langsam steigen, steht sie uns endlich bevor – die Jahreszeit, in der alles wieder zu Leben erwacht: Natur, Tiere und auch wir Menschen schöpfen mit den ersten warmen Sonnenstrahlen neue Energie. Wir bekommen wieder Schwung, lächeln mehr. Das Leben fühlt sich leichter an. Höchste Zeit, auch daheim die Fenster aufzureißen, Staub, Spinnweben und den Winter endgültig herauszufegen. So wie wir, wollen schließlich auch unsere vier Wände atmen.
Der sogenannte Frühjahrsputz ist daher für viele alles andere als ein nötiges, jährliches Übel. Manch einer sieht es sogar als Ritual, sich im März und April von allem unnötigem Ballast zu befreien, um sich wieder wohler zu fühlen und sortiert ins Jahr zu starten. Wir misten übergequollene Schränke aus, bepflanzen unsere Balkone, wischen die Böden, putzen die Fenster und trennen uns von Dingen, die wir sowieso schon viel zu lange wegwerfen wollten. Was uns keine Freude mehr bereitet, darf gehen.
Das gilt übrigens im Haushalt wie auch für das soziale Umfeld. Denn auch das kann von einem Frühjahrsputz durchaus profitieren. Gibt es Menschen, die uns unglücklich machen oder sogar schaden? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eine Bestandsaufnahme unserer Freundschaften zu machen und uns von denjenigen zu trennen, die uns nicht gut tun. Das mag nicht immer einfach sein, ist aber für unsere seelische Gesundheit enorm wichtig und schafft Platz für neue und positive Beziehungen.
Auch Altlasten sollten wir im Frühling endgültig hinter uns lassen. Vielleicht gibt es Dinge, die wir schon lange erledigen wollten oder unangenehme Wahrheiten, die wir endlich aussprechen müssen. In der Familie, Schule oder im Job. Jetzt ist die Zeit dafür. Schließlich wirkt nichts so befreiend wie klare Ansagen und offene Gespräche.
Und nicht zuletzt können wir auch unsere Gewohnheiten mal wieder auf den Prüfstand stellen. Haben wir über den Winter das ein oder andere Gläschen zu viel getrunken oder haben uns statt frisch zu kochen lieber öfter mal beliefern lassen? Wahrscheinlich werden nicht wenige von uns diese Fragen mit Ja beantworten.
Also lasst uns Putzen, Ausmisten, Überdenken und Befreien.
Und wer weiß, vielleicht entdecken wir dabei sogar längst in Vergessenheit geratene Dinge wieder. Oder gar ganz neue Perspektiven auf das Leben.
So ein Frühjahrsputz kann Wunder bewirken.
