Unser Text in dieser Folge behandelt eine besondere Form des Reisens: Das Motorradfahren. Vor allem jetzt, in den Sommermonaten, begegnen uns Biker und ihre Zweiräder wieder regelmäßig auf der Straße – bei gutem Wetter macht das Motorradfahren ja auch am meisten Spaß. Sogar ein ganzer Sommerurlaub lässt sich prima mit dem Motorrad „erfahren“ und dabei ganz wundervolle Strecken erkunden. Was Christian übers Motorradfahren denkt und welch peinliche Geschichte Annemarie erzählen kann, hört ihr in dieser zweiten Folge.
Motorradtour
Freiheit auf zwei Rädern. Rauschende Geschwindigkeit. Dahingleitender Asphalt. Kurvige Strecken. Berg auf, Berg ab.
Wir fliegen dahin, immer weiter, weiter, weiter. Weiter weg. Wir fahren an die schönen Orte. Die Orte mit Aussicht. Wir brechen auf, wenn es uns zu langweilig wird, oder zu heiß, oder zu kalt. Wir entfliehen der Tristesse. In Motorradmontur schlängeln wir uns in Serpentinen den Berg hinauf. Wir halten an, steigen ab, nehmen den Helm runter, genießen die Aussicht, die Weite, die Ferne. Lassen den Blick schweifen über die Bergketten, über das Tal hinweg. Wir sehen die Wolken in den Bergspitzen hängen. Weitere Motorradfahrer kommen den Pass hochgeschossen, ziehen direkt weiter. Halten nicht an, genießen nicht den Ausblick. Es geht ihnen um das Fahrgefühl. Wir wollen weiter. Auch wir wollen wieder das Fahrgefühl genießen. Es geht den Berg hinab. Wieder Serpentinen.
Nun an der Küste entlang. Kurvige Straße, toller Blick beim Fahren. Auf das offene Meer hinaus. Wundervoller, salziger Geruch. Ein Leuchtturm in der Ferne. Das nächste Ziel. Die Hüfte hin und herbewegend fahren wir auf ihn zu. Der nächste Stopp. Wir steigen die Treppen hinauf. Oben angekommen lassen wir wieder den Blick schweifen. Wir genießen all die Blautöne des Wassers und des wolkenlosen Himmels. Hören die Möwen über uns kreisen. Blicken am Leuchtturm hinab auf unser Motorrad. Klein ist es. Wir vermissen es schon. Also wieder die vielen Treppenstufen runter, Helm rauf und ab aufs Bike.
Wir fahren ins Landesinnere. Zum nächsten Wald. Im Wald schlängeln sich die Kurven um die Bäume. Wir genießen den Schatten. Das Rauschen der Blätter im Wind. Hohe Bäume, dicke Baumstämme, dichte Büsche. Weiter vorn eine kleine Abzweigung. Wir verlassen den Hauptweg. Wir fahren weiter auf eine Lichtung zu. Sonne durchbricht das Blätterdach. Wir halten nochmal an. Es ist schön. Ein Boxenstopp. Wir packen die Hängematte aus. Spannen Sie zwischen zwei Bäumen auf. Holen Proviant und Getränke hervor.
Pause. Durchatmen. Innehalten. Eindrücke verarbeiten.